Diese Erzählung knüpft, wie der Name verrät, an Franz Kafkas Vaterbrief an.

Dort wie hier spielt ein Brief die textsetzende Rolle. Diesmal jedoch sind die Adressaten vertauscht, und es ist der Sohn, welcher auf diese Weise angesprochen wird.

Brief vom Vater bietet eine zugespitzte Deutung eines innerfamiliären Beziehungsgewebes und beleuchtet in eindringlicher Weise den in einem Brief manifestierten väterlichen Vorwurf, der im Einzelnen gar nicht genau auszumachen ist, seine Wirkung jedoch unzweifelhaft schon mit dem Äußeren des Briefkuverts zu entfalten weiß.

Ein literarisches Kammerspiel um die Bedeutung unserer Stellung im Familiengefüge und eine Darstellung dessen, wie man es erleben kann. Die Auswirkungen des so Erlebten wirken unzweifelhaft nach und dürften kaum je bewältigt werden.

Ein ernstes Thema, das mit eingestreut sprachlichen Besonderheiten aufzuwarten weiß und trotz gewisser Dramatik humoristische Einschübe des (tschechischen) Autors nicht vermissen lässt.