Die Sprache ist, was uns abhebt vom übrigen Leben. In alltäglichem Gespräch oder kunstvoll entfaltet in der Literatur, klärt sie unsere Gedanken und befriedet unser Gemüt.
Als niedergeschriebene Rede und Widerrede nimmt sie unsere Gefühle auf, befördert und weckt sie in der Seele des Lesers zu neuem Leben. Dabei überrascht ihre Wandlungsfähigkeit in verschiedenartigem Wortge-brauch und reichhaltiger Formulierung. Wie beeinflusst sie dabei unser Gefühl?
Wie klang die Sprache einst; von welcher Stimmung ist sie heute
getragen; wie wird sie morgen
wohl gesprochen und empfunden werden? Und welches Gefühl treibt uns, wenn wir das in Stimme kleiden, was uns innerlich bewegt?
Des Menschenlebens Lieb‘ und Leid werden hier von drei Paaren in sich unterscheidenden "Sprachen" beschrieben; mit der Quintessenz, dass seine Seele der verliert, wer sich um kein gutes Wort bemühe.
Das Gestern hilft uns, unser Gefühl zu verstehen, das Heute lässt uns zögern, da wir uns garstig miteinander darüber reden hören. Das Morgen jedoch wird uns grausen lassen, wenn wir erst das gute Wort nicht mehr finden.
So dass der Leser am Ende seine eigene Position bestimmen und sich darüber hinaus entscheiden mag, wie er mit seiner Sprache Einfluss darauf nehmen möchte, damit es ihn in die gewünschte Richtung trage.
„Und für Xarp erhob sich in Annabelles Augen jenes überbordende Leuchten, das nur ihm galt, nur ihm gehörte, und zwischen ihren halbverschlossenen Lidern ihm von heiligen Sinnen erzählte. Kein Mensch war, der diesen Blick nie fand, und beklagenswert, der ihn verlor.“ Aus: „Das beschwörend gute Wort“, S. 21. Das beschwörend gute Wort